Als vor einiger Zeit der Lieblingsdoktor 13-jähriger Mädels seinen Job schmiß und behauptete von nun an dem Heavy Metal zu fröhnen, kam wohl nicht nur aus der härteren Ecke ein mitleidiges Lächeln. Im Endeffekt hat’s eh kaum jemand ernst genommen und so konnte sich Bela B. fast unbemerkt von der Öffentlichkeit eine Top-Band aus seinem Berliner Umfeld zusammenstellen: die beiden ex-Rainbirds Mitstreiter Beckmann (bass, voc) und Rodrigo Gonzales (git, voc), an den Drums Olaf Kobold (ex-Rubbermind Revenge). Seit zwei Jahren gewachsen, haben sie im Mai dieses Jahres den Schritt ins Kölner Conny’s Studio gewagt, um dort mit keinem geringeren als Tony Platt (er produzierte AC/DC, Dio, Johnny Crash) das Debüt-Album „Return To Caramba“ einzuspielen. Dabei herausgekommen ist eine für deutsche Verhältnisse sicherlich einmalige Mischung aus progressivem Metal, traditionellem Rock, Trash und Thrash. Insgesamt 13 schweinegeile Songs, die Texte englisch und deutsch, angenehm abwechslungsreich und immer mit einem nicht unkommerziellen Feeling für Power & Melodie. Irgendwie schon fast zu gut für 4 junge Burschen, aber vielleicht ist das die legitime Ablösung alter Veteranen, denn nur Deppen können so genial sein!
Review – Seite 13
DEPP JONES? Nie gehört?! Schade! Zur reinen Information sei gesagt, daß sich hinter den ‘Deppen’ keine geringeren Kapputtnicks als Bela B. (ex-Ärzte), Beckmann, Rodrigo Gonzales (beide ex-Rainbirds) und Olaf Kobold (ex-Rubbermint Revenge) verbergen, denn von vorherigen Aktivitäten auf die jetzige Band zu schließen, wäre glatte Sünde. Hier werden keine frommen Pop-Songs zum Besten gegeben, sondern die Jungs gehen zurück zu ihren Wurzeln: Punk, Rock’n’Roll und Metal! Im Grunde genommen mag man überhaupt keine Titel besonders hervorheben, denn DEPP JONES bieten 13 Songs ohne Durchhänger; vom punkigen ‘Assholes On Fire’ über’s metallische ‘Amok’ bishin zum besinnlichen ‘Sweet‘N’Spicy’ sind alle durch die Bank Volltreffer, die Höllenspaß machen. Die harte Kost wird trotzdem durch eingängige Melodien (letztes Beispiel ‘Disobedience’) auch für Mainstream-Fans hörbar gemacht, ohne sich dabei für die Hitparade zu prostituieren und ist auch fernab vom Feierabend-Rock der Toten Hosen. DEPP JONES singen englisch und deutsch und konnten sogar den britischen Top-Producer Tony Platt (AC/DC, Dio, Johnny Crash, etc.) für ihr Projekt gewinnen. Endlich mal wieder eine deutsche Band, die durch Eigenständigkeit und Charme besticht, denn wer sie hört wird sie lieben. Jetzt hat Bela tatsächlich „Die Beste Band Der Welt“ formiert und mit „Return To Caramba!“ haben sie sich selbst ein Denkmal gesetzt. By the way: live sind DEPP JONES ein Pflichtprogramm!